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Asien Kurier  4/2015 vom 1. April 2015
China

Deutsche Designerin macht Chinesen glücklich

Haute Couture für China; Verbraucher legen zunehmend Wert auf Qualität und Individualität

Von Stefanie Schmitt in Beijing

Rund 10% des Gesamtkonsums von Stadtbewohnern in der VR China entfällt auf Kleidung. Dabei fällt auf, dass einige Verbraucher zunehmend Wert auf Qualität und Individualität legen. Mit billiger Massenware geben sie sich immer weniger zufrieden. Was in Europa schon seit längerem beobachtet werden kann, zeigt sich nun auch in Nischen in China. Eine deutsche Designerin macht sich den Trend zu eigen und kreiert in Beijing erfolgreich Mode für die Welt und für den chinesischen Binnenmarkt.

Etwas versteckt auf einem ehemaligen Industriegelände befindet sich das Atelier von Kathrin von Rechenberg. Die Modemacherin kam vor 14 Jahren auf der Suche nach den Ursprüngen der exklusiven Teeseide nach Beijing. Vor zehn Jahren gründete sie gemeinsam mit ihrem chinesischen Mann die Firma De Yi Hua, was sowohl "Deutschland macht China glücklich" als auch "China macht Deutschland glücklich" bedeutet.

Glücklich macht die deutsche Designerin, die ihre Ausbildung an der École de la Chambre Syndicale de la Couture Parisienne absolvierte und bei Dior, La­croix und Jean-Louis Scherrer gearbeitet hat, in erster Linie ihre Kundinnen. "Ich liebe die Materialien und die Linien. Die Tageskleider sind ein Traum. Elegant, bequem und leicht zu pflegen. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, ziehe ich sie meist nicht einmal aus, um es mir bequem zu machen", sagt eine deutsche Managerin und Kundin.

Von Rechenberg setzt auf ihr Design, eine hohe Qualität und auf natürlich hergestellte Stoffe. Ihr Konzept kam zunächst nur bei ausländischen Kunden an. Sie fanden über Mund-zu-Mund-Propaganda den Weg in ihr Atelier. Inzwischen kommen hauptsächlich Chinesinnen. Sie suchen das Individuell-Exklusive, das ihnen Prêt-à-porter aus großen Häusern wie Dior oder Chanel nicht mehr bietet, denn deren Modelle finden sich in allen internationalen Metropolen wieder. Der in Europa schon seit Längerem zu beobachtende Trend zur Individualisierung breitet sich in Nischen nun auch in China aus.

Hinzu kommt das neu erwachte Interesse an der eigenen Tradition. Kopien der inländischen Konkurrenz fürchtet die Deutsche jedoch nicht. Kathrin von Rechenberg kreiert mehrere Kollektionen im Jahr, die auf exklusiven Modenschauen präsentiert werden. Wie in der französischen Haute Couture entwickelt sie ihre Modelle dreidimensional an der Schneiderpuppe, statt - wie sonst üblich - zweidimensional auf dem Papier. Fast alles wird von Hand gefertigt.

Auf 35 bis 40 Stunden reine Nähzeit kommt ein Kleid plus je ein weiterer Tag für Anprobe und Schnitterstellung. Zum Vergleich: Eine industriell hergestellte Jeans ist schon nach zehn Minuten fertig. Von Rechenberg bleibt dennoch über die Jahre der eigenen Linie treu. "Slow Fashion" statt "Schnelldreher" heißt ihr Erfolgsrezept. Die Preisspanne für Tageskleidung liegt umgerechnet zwischen 500 und 3.000 Euro pro Kleidungsstück.

Teeseide (chinesisch: Xiangyunsha) ist ein Begriff, den es im Deutschen eigentlich nicht gibt. Das edle Material entsteht durch eine sehr komplizierte Färbetechnik, die heute in China nur noch von drei Firmen in Guangdong gepflegt wird. Die Stoffe werden mithilfe einer Wurzel über 30-mal gefärbt und auf der Wiese in der Sonne getrocknet. Anschließend wird die Seide mit eisenhaltigem Flusssand behandelt und muss je nach Farbgebung weitere drei bis sechs Jahre lagern, ehe sie weiterverarbeitet werden kann.





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