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Asien Kurier  7/2012 vom 1. Juli 2012
Asien

Öko macht Touristen Laune

China, Thailand und Vietnam setzen auf grünen Tourismus, Thailand: Klimaveränderung und Umweltschutz zählen nicht zu den spannenden Themen

Von Horst-Joachim Hoffmann in Malta

Von 980 Millionen Touristen in 2011 weltweit geht es weiter aufwärts: Wie die Welttourismusorganisation UNWTO im Frühjahr 12 in einer Pressemitteilung aus Madrid mitteilte, wird der Sektor die Milliarden-Besuchermarke gegen Ende diesen Jahres trotz allgemeiner wirtschaftlicher Probleme knacken.

Thailands Top-Tourist-Destination Patong Beach auf der Insel Phuket
Foto: Thanatong Kornsawong

Wegen dem schwächelnden Japangeschäft legte die Touristenzahl im Jahr 2012 nur um 6 Prozent zu. Südost-Asiens Tourismus verzeichnete in 2011 allerdings kräftige 9 Prozent Zuwachs, die auch auf den wachsenden intraregionalen Touristenverkehr zurück zu führen sind. Eines der Gewinner ist dabei die VR China mit einem Plus von 38 Prozent. Aber auch Schwellenländer wie etwa Thailand und Vietnam legten kräftig zu.

Der ein- und ausgehende Tourismus mit China zählt zu den positiven Seiten. So schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass der Tourismussektor im 1. Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um 22,9 Prozent gewachsen sei und sich jetzt auf 646,8 Millarden Renminbi (78,12 Mrd. Euro, 1 Euro = 8,28 Renminbi, März - Mai 12) im 1. Quartal belaufe.

"Die Tourismusindustrie in China führt zu einer Stimulierung des einheimischen Marktes und schafft viele neue Arbeitsplätze", so die Aussage des Direktors Shao Qiwei von der National Tourism Administration (CNTA). China wolle sich weiterhin öffnen und den Anforderungen einer Verbesserung des Lebensstandards und der weiteren Öffnung des Landes gegenüber der Welt gerecht werden.

Wie Tony S.M. Tse und J.S. Perry Hobson in ihrem Werk "The Forces Shaping China's Outbound Tourism" anführen, zählt auch Deutschland seit 2007 zur Top-Gruppe aus 23 von insgesamt 132 Ländern, zu denen in dieser Frage möglichst offene Geschäftsbeziehungen geführt werden. Chinas Diktatoren lassen "ihre" Bürger nur in bestimmte Länder frei reisen und dazu zählt auch Deutschland. Bei allen anderen Ländern braucht der Reisende einen offiziellen Anlass, etwa zu Studien, offiziellen Besuchen oder der Teilnahme an Konferenzen oder Besprechungen. Die Tour-Anbieter sitzen zum größten Teil direkt in Beijing, da sie eng mit der CNTA und anderen Behörden zusammen arbeiten (müssen).

Tropisches Urlaubsziel Ha Long Bucht in Vietnam
Foto: Ken Reason

Unternehmen bedienen sich moderner Managementmethoden
Insgesamt bieten in China rund 700 Unternehmen internationalen Tourismus an. Am bekanntesten sind der China Travel Service (CTS / Umsatz laut Internet: 3,9 Mrd US$; 300 Niederlassungen in China), der China International Travel Service (CITS / Gründung: 1954; Umsatz: 1,5 Mrd US$; 122 Niederlassungen), der China Youth Travel Service (CYTS / weltweit tätig seit 1955; 100 Niederlassungen) und Comfort Travel (Gründung: 1984; Umsatz 2007: 884 Mio US$). Die Unternehmen kämpfen um ihre Marktanteile und bedienen sich dabei auch moderner Managementtechnologien. Seit wenigen Jahren ist es auch erlaubt, ausländische Partner zu beteiligen. So hält beispielweise die CITS ein Joint Venture mit American Express; an TUI China besitzt die deutsche TUI AG seit 2003 nach eigenen Angaben 75 Prozent, CTS hält 25 Prozent. JalPak International als Tochter der Japan Airlines Group war das erste Touristik-Unternehmen, das seit 2003 voll-ausländisches Kapital einbrachte; Star Cruises eröffnete 2006 die erste ausländisch geführte Agentur in Shanghai. Es bleibt jedoch das generelle Ziel, Tourismus-Unternehmen unter chinesischer Führung zu behalten. Und Führung ist im sozialistisch regierten Land immer noch das A und O.

Thailand setzt auf grünes Label
Thailand setzt beim Ausbau des Tourismus kräftig auf die Farbe "grün". Begonnen hat die Kampagne im Jahr 2010. So gibt es inzwischen ein Handbuch mit 50 "umweltfreundlichen" Touristenattraktionen für ganz Thailand. Es umfasst kulturelle und natürliche Touristenattraktionen, lokale Attraktionen wie etwa die Besuche von ethnischen Dörfern, verschiedenen Reise- und Tourismushochburgen für Veranstalter sowie Unterkunfts- und Spa- Gegebenheiten.

Reiseveranstalter und Urlauber werden von der Touristenbehörde "Tourism Authority Thailand" (TAT) durch deren Auslandsvertretungen in verschiedenen Bereichen unterstützt. Wert wird dabei auf die Ausarbeitung verschiedener Thai-Besonderheiten und deren Ausprägung auf umwelttechnische Aspekte gelegt. In einem Land, in dem die Auseinandersetzung mit heimischer Kultur, die Klimaveränderung und der Umweltschutz nicht zu den besonders spannenden Themen zählen, ist diese Zielsetzung durchaus als spannend zu bewerten. Sie spricht nicht nur ausländische Touristen an, sondern veranlasst auch die Einheimischen zu aktiver Beschäftigung und Reisen im eigenen Land.

Green Sails à la Vietnam
Auch Vietnam setzt verstärkt auf umweltfreundlichen Tourismus. So bietet die offizielle Tourismusseite (www.vietnamtourism.com) unter Anderem 13 spezielle Eco-Tours an. Darunter finden sich Vogelbeobachtungstouren, Mekongdelta-Trips oder bis zu 21-tägigeNatur- und Öko-Expeditionen. Auch an Abenteurer wurde von den Offiziellen gedacht: 40 Touren vom Motorrad bis hin zur Besichtigung von Karstfelsen oder dem Besuch von ethnischen Dörfern stehen im Angebot. Die offiziellen Statistiken der Vietnam National Administration of Tourism (VNAT) gehen dabei von insgesamt mehr als 1,8 Millionen Besuchern innerhalb des 1. Quartals 2012 aus. Dabei zahlt sich die vietnamesische Politik der Repatriierung aus: 334.000 Besucher statteten ihren Angehörigen eine Visite ab. Im 1. Quartal 2011 waren es 271.000 Besucher. An Geschäftsreisen im 1. Quartal 2012 nahmen 319.000 Reisende (2011: 249.000) teil. Der reine Touristikanteil beläuft sich auf mehr als 1,1 Millionen Besucher (2011: 890.000).

In Vietnam verabschiedete das Steering Committee of Environmental Management am 17. Februar 2012 ein Öko-Label für Boote in der nördlich gelegenen Ha Long-Bucht. 'Green Sails' besagt, dass die Bootsführer sich mit der Umweltgesetzgebung auskennen, Energie effizient und effektiv einsetzten und sich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet fühlten.

Am 12. April 2012 legte der örtliche Gouverneur den Grundstein für den Bau des neuen internationalen Flughafens Van Dong südlich von Hue. Bis 2020 soll hier ein Flughafen entstehen, der 2 Millionen Passagiere und 10.000 Tonnen Fracht bearbeiten kann. Bis 2030 werden 5 Millionen Passagiere und 30.000 Tonnen Fracht erwartet. Die Investitionssumme beläuft sich - nach heutiger Planung - auf 242 Millionen US$. Der Airport ist Bestandteil der ökonomischen Van Dong-Zone.

Ein Highlight startet für Luxustouristen im Juni 2012 den ersten Testbetrieb. Die Laguna Tourism Area in der Lang Co-Bucht bei Thua Thien-Hue beginnt mit der Arbeit. Zwei 5-Sterne-Hotels des singapurischen Investors Banyan Tree mit 440 Räumen sowie ein 18-Loch Golfplatz wurden seit August 2009 erbaut. Insgesamt soll der Komplex später 2.000 Räume, 1.000 Villas sowie ein Konferenz- und Geschäftszentrum beinhalten. Die offizielle Eröffnung ist für den September 2012 vorgesehen.

Vietnam mache sich derweil auf, den "Tourismussektor auch mit einem eigenen Ministerium zu stärken", sagt Nguyen Manh Cuong, Direktor der VNAT in einem Interview der Zeitung Ha Noi Moi. Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Tourismus einen höherer Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt bringt als gegenwärtig. Nach seiner Aussage wird dieser Sektor noch zu sehr von lokalen Vorteilen beeinflusst, kann aber durch die staatliche Aufwertung an Nachhaltigkeit, sozio-politischer Verbesserung und allgemeiner Förderung der Regionen und ihrer Besonderheiten gewinnen.





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