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Asien Kurier  11/2011 vom 1. November 2011
Indonesien

Indonesiens E-Commerce hat gutes Entwicklungspotenzial

Starkes Interesse der jungen Generation an Online-Geschäften; ein einwandfrei funktionierendes und verlässliches Online-Zahlungssystem gibt es noch nicht; Breitbandangebot konzentriert sich auf die beiden Wirtschaftszentren Jakarta und Surabaya

Von Necip C. Bagoglu, Germany Trade & Invest in Jakarta

Ein großes Wachstumspotenzial bescheinigen Fachleute dem elektronischen Einzelhandel (E-Commerce) in Indonesien. Dieser Bereich, der 2010 nur um 4 Prozent expandierte, dürfte im Zuge der steigenden Einkommen mittelfristig stark an Popularität gewinnen. Es wird erwartet, dass vor allem die heutigen Teenager bei der Ausweitung eine wichtige Rolle einnehmen werden. Unzureichende Online-Zahlungssysteme erschweren allerdings derzeit noch die Geschäftsabwicklung.

Als größeres E-Commerce- Projekt kam Ende Juli 2011 das Online-Geschäft blibli.com auf den Markt.
Foto: Webseite

Der E-Commerce-Sektor befindet sich in Indonesien noch in der Anlaufphase, besitzt jedoch nach allgemeiner Einschätzung in Geschäftskreisen gute Chancen, in den bevorstehenden Jahren einen gewaltigen Boom zu durchlaufen. Die für 2010 geschätzte Wachstumsrate von rund 4 Prozent liegt deutlich unter der Entwicklung in anderen asiatischen Ländern. Allerdings sind die Perspektiven vielversprechend.

Wichtige Voraussetzungen für die Expansion des Marktes für Online-Käufe im aufstrebenden Inselstaat Südostasiens sind steigende Einkommen bei der heranwachsenden jungen Generation, die eine besonders hohe Affinität zu neuen Technologien und Lebensformen mitbringt, und die zügige Ausweitung des Breitbandnetzes, um den Zugang zum Internet zu erleichtern und mehr Online-Käufe zu ermöglichen. Die Breitbanddurchdringungsrate beträgt derzeit circa 18 Prozent. Das Breitbandangebot konzentriert sich auf die größeren Städte auf Java. Die Nutzungskosten sind noch relativ hoch.

Der Präsident der Marketingberatungsfirma MarkPlus in Jakarta, Hermawan Kartajaya, rechnet damit, dass Indonesiens durchschnittliches jährliches Pro-Kopf-Einkommen von 3.000 US$ (2010) bis 2014 auf rund 5.000 US$ steigen wird. Unter Berücksichtigung der sehr ungleichen persönlichen und regionalen Einkommensverteilung dürfte sich in den städtischen Konsumzentren, vor allem auf der Insel Java mit den Wirtschaftszentren um die zwei größten Städte des Landes, Jakarta und Surabaya, eine erhebliche zusätzliche Kaufkraft entwickeln. Insbesondere mit dem Einstieg der heute 15- bis 20jährigen Teenager in das Arbeits- und Berufsleben wird der Anteil der an elektronischen Einkäufen interessierten Erwerbsbevölkerung stark zunehmen. Etwa 60 Prozent der indonesischen Bevölkerung von insgesamt 238 Millionen Einwohnern sind im Alter von weniger als 40 Jahren.

Pionier des E-Commerce-Sektors in Indonesien war der Online-Buchladen Sanur. Inspiriert durch Amazon.com entwickelte das Unternehmen sein Online-Angebot. Inzwischen wickelt Sanur mit rund 11.000 Online-Kunden monatlich Tausende von Transaktionen ab. Es werden etwa 30.000 Bücher angeboten. In den zurückliegenden Jahren kamen weitere Web-Unternehmen auf den Markt, die verschiedene Produkte zum Kauf anbieten.

Online-Transaktionen in Indonesien werden mehrheitlich von ausländischen Unternehmen angeboten, die den Markt beherrschen. Das Geschäftsvolumen wurde für 2009 auf 35.000 Milliarden Indonesische Rupiah (2.872 Mrd. Euro, 1 Euro = 12.184 indo. Rupiah, 3-Monatsmittel) geschätzt. Offensichtlich sehen viele ausländische Markenhersteller, die den zukunftsträchtigen indonesischen Markt betreten wollen, die Online-Malls auch als eine geeignete Werbeplattform für die Präsentation ihrer Produkte, da sich andere Möglichkeiten, über Massenmedien die indonesischen Konsumenten zu erreichen, zurzeit in Grenzen halten.

Projektion zur Internet- und Breitbandnutzung in Indonesien
Quelle: Business Monitor International (BMI)

Viele einheimische Firmen, die grundsätzliches Interesse an Investitionen in den E-Commerce-Bereich bekundet haben, befinden sich noch in Wartestellung. Sie befürchten zu hohe Einstandskosten, die nicht im Verhältnis zum erwarteten Online-Umsatz stehen. Ferner ist der fristgemäße und ordentliche Versand der online verkauften Waren nicht immer gesichert, da viele Hersteller über kein verlässliches Liefersystem verfügen.

Die größte Schwierigkeit besteht jedoch weiterhin darin, dass die virtuellen Geschäftsläden in Indonesien nicht auf ein einwandfrei funktionierendes und verlässliches Online-Zahlungssystem zurückgreifen können. Nur wenige Kreditinstitute bieten bislang ordentliche Internet-Banking-Dienste an. Hinzu kommt, dass der Kreditkartengebrauch noch vergleichsweise wenig verbreitet ist. Viele Verbraucher betrachten den elektronischen Zahlungsverkehr mit Skepsis und bevorzugen Bargeldzahlungen. Wegen dieser Hindernisse wickeln die meisten lokalen E-Commerce-Unternehmen die Zahlung der gekauften Waren noch über Offline-Systeme ab.

Trotz dieser Hindernisse, die in den kommenden Jahren schrittweise abgebaut werden dürften, nimmt die Zahl der virtuellen Einkaufsläden zu. Gleichzeitig wächst der Wettbewerb am Markt. Die wichtigste gemeinsame Zielgruppe der Online-Läden sind Internet-Nutzer mit mittleren Monatseinkommen bis zu 20 Millionen Rupiah. Einige größere Unternehmen haben ihre eigenen Online-Seiten zum elektronischen Vertrieb ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dazu gehören zum Beispiel die Web-Auftritte plasa.com (PT Telkom), bhinneka.com (Computergeschäft) und rumah123.com (Immobilienagentur von Saratoga Investment).

Als wichtige Investition im E-Commerce-Bereich gründete kürzlich die Media Nusantara Citra (MNC) des Unternehmers Harry Tanoesoedibjo mit Investitionen von 60 Milliarden Rupiah zusammen mit dem japanischen E-Commerce-Riesen Rakuten den Online-Laden Rakuten Belanja Online. Über diese Online-Mall vertreiben große Firmen, wie Electronic Solution, Kinokuniya Bookstore und Sarinah Shopping Center, ihre Produkte. Mitte Oktober 2011 gab die US-amerikanische Investmentgesellschaft Saban Capital Group mit einem Einsatz von umgerechnet 78 Millionen US$ ihre Beteiligung von 5 Prozent an MNC bekannt. Weitere am indonesischen Markt aktive E-Commerce-Seiten sind bejubel.com, tokopedia.com, tokobagus.com, dealkeren.com, multply.com, lapar.com.

Als größeres Projekt im elektronischen Handel kam Ende Juli 2011 das Online-Geschäft blibli.com auf den Markt. Hinter diesem Neuling steht eine der finanzstärksten Gruppen Indonesiens. Die Betriebsgesellschaft von blibli.com, die PT Global Digital Niaga, ist eine Tochtergesellschaft der PT Global Digital Prima (GDP). Letztere befindet sich im Besitz der mächtigen Djarum Group, die von dem Großunternehmer Robert Budi Hartono angeführt wird.

Die Djarum Group, unter anderem Besitzer der "Grand Indonesia Shopping Town" im Stadtzentrum von Jakarta (größter Shopping-Komplex Südostasiens), engagierte sich bereits in den letzten zwei Jahren mit mehreren Investitionen im Internet-Sektor. Sie gründete beziehungsweise erwarb mehrere dotcom-Firmen, wie bolalob.com, dailysocial.net, lintasberita.com und krazymarket.com. Im März 2011 investierte die GDP mehr als 50 Millionen US$ in die Online-Gesellschaftsseite kaskus.us. Dieses Geschäftsforum mit nahezu 3 Millionen Mitgliedern erlaubt nur Transaktionen zwischen Verbrauchern. Mit dem Online-Auftritt blibli.com, der auch Transaktionen zwischen Händlern und Konsumenten ermöglicht, will GDP nach den Worten ihres Geschäftsführers, Martin Hartono, eine "online mall" anbieten, die E-Commerce mit sozialen Medien verbindet

Adressen

Association of Indonesian Internet Service Provider
Cyber Building 11. Floor
Jalan Kuningan Barat No. 8
Jakarta 12710, Indonesien
Tel.: +62 21 5296 0634
Fax: +62 21 5296 0635
Web: www.apjii.or.id

Indonesian Mobile & Online Content Provider Association (Imoca)
Wisma Nugrasantana Ground Floor
Jalan Jenderal Sudirman Kav. 7-8
Jakarta Pusat 10220, Indonesien





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