Asien Kurier  11/2009 vom 1. November 2009
Korea

Neues Freihandelsabkommen gibt Exporteuren Auftrieb

Autohersteller klagen �ber wettbewerbsverzerrende Vorteile

Von Dr. Dieter Burgmann in Bremen

Deutschlands Exporteure d�rften vom Freihandelsabkommen zwischen der EU und S�dkorea stark profitieren. Es wurde am 15. Oktober von der EU-Handelskommissarin Catherine Ashton und dem koreanischen Handelsminister Kim Jong-hoon unterzeichnet.

Durch die Beseitigung von Barrieren ergeben sich Sch�tzungen der Union zufolge Handelsm�glichkeiten im Wert von bis zu 19 Milliarden Euro. Nach Auffassung der EU-Kommission werden kurzfristig Z�lle auf Ausfuhren nach Korea in H�he von 1,6 Milliarden Euro aufgehoben. Gleichzeitig fallen EU-Z�lle f�r Einfuhren in H�he von rund 1,1 Milliarden Euro. Catherine Ashton: " Ohne die Einfuhrz�lle sei zudem mit niedrigeren Preisen etwa im Bereich Unterhaltungselektronik zu rechnen, was den Verbrauchern zugute kommen und den Konsum ankurbeln soll."

S�dkorea z�hlt zu den st�rksten M�rkten der europ�ischen Exportwirtschaft. So kaufen Koreas Verbraucher pro Jahr Waren aus Europa im Wert von rund 25 Milliarden Euro. Der gesamte Warenhandel zwischen der EUund Korea belief sich 2008 auf 65 Milliarden Euro.

"In seiner vorliegenden Form unausgewogen" sieht es der Pr�sident des "Verbands der Automobilindustrie" (VDA), Matthias Wissmann: "Es geht zu Lasten der deutschen und europ�ischen Hersteller, gef�hrdet Investitionen und Arbeitspl�tze in unserer Industrie und verschafft der s�dkoreanischen Automobilindustrie wettbewerbsverzerrende Vorteile.

Das von der EU-Handelskommissarin mit dem asiatischen Staat ausgehandelte Abkommen erm�gliche den europ�ischen und deutschen Automobilherstellern keinen ausreichend sicheren Zugang zum s�dkoreanischen Markt. "Es gibt weiterhin zahlreiche nichttarif�re Handelshemmnisse. So werden beispielsweise die hohen europ�ischen Standards f�r die Abgaskontrolle (On-Board-Diagnose) und f�r Emissionsgrenzwerte nicht vollst�ndig von der s�dkoreanischen Seite anerkannt", erl�uterte Wissmann. Dies sei besonders kritisch angesichts des relativ kleinen Marktes in S�dkorea - insgesamt verkaufen die europ�ischen Hersteller nur rund 30.000 Fahrzeuge pro Jahr in diesem Land, w�hrend die Automobilhersteller aus S�dkorea in der EU rund 600.000 Automobile absetzen.

Das Freihandelsabkommen soll nach Zustimmung des Europ�ischen Parlaments in der zweiten Jahresh�lfte 2010 in Kraft treten. (rr, pte, VDA)