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Asien Kurier 2/2013 vom 1. Februar 2013
Buchbesprechung

Knappes Lebensblut

Die gelbe Gefahr. Wie Chinas Gier nach Rohstoffen unseren Lebensstil gefährdet.

Von Daniel Müller

BERLIN. Bei dem immer mal wieder vorgenommenen Vergleich zwischen dem chinesischen und dem westlichen Modell ist meist eine gewisse Schieflage festzustellen. Dabei neigen die China-Bewunderer dazu, die chinesischen Erfolge über- und die westlichen Vorzüge notorisch unterzubewerten. Dies ist oft schon allein deshalb fragwürdig, weil Chinas Regenten bekanntlich keine Transparenz zulassen, die aber Voraussetzung ist, um überhaupt eine halbwegs seriöse Effizienzbewertung abgeben zu können. Aber zumindest bei einem Komplex könnte China dem Westen durchaus um eine entscheidende Nasenlänge voraus sein ? bei der strategischen Frage, wie in einem sich abzeichnenden Zeitalter der zugespitzten Ressourcenknappheit der Nachschub an lebenswichtigen Rohstoffen sichergestellt werden kann.

Buchcover "Die gelbe Gefahr" Buchcover "Die gelbe Gefahr"
Foto: Finanzbuch Verlag

Nach Auffassung der beiden Investment-Autoren Stephen Leeb und Gregory Dorsey bahnt sich hier eine Entwicklung an, die den gesamten westlichen Lebensstil in seinen Grundfesten erschüttern kann. Für besonders kritisch halten sie dabei den Umstand, dass man sich in den westlichen Hauptstädten vielfach noch gar nicht bewusst sei, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Dabei seien die Konsequenzen schon jetzt spürbar und das relativ magere Wachstum in den Nullerjahren primär auf die gestiegenen Preise für Energieträger und andere Rohstoffe zurückzuführen.

Hierfür sei die Nachfrage aus den Schwellenländern mit China an der Spitze ursächlich gewesen, wobei bei einem fortgesetzten chinesischen Aufschwung inklusive eines exponentiell steigenden Verbrauchs an natürlichen Ressourcen die einzelnen Weltmarktpreise noch weiter anziehen werden. Dies gelte selbst für Rohstoffe wie Kupfer, Silber oder Zink, die momentan scheinbar noch überreichlich vorhanden sind. Die Negativfolgen dieses Megatrends sind für die Autoren nicht hoch genug zu veranschlagen: Quasi alle Konsumartikel würden teurer, die Arbeitslosigkeit würde sprunghaft ansteigen, das demokratische Regierungssystem würde infrage gestellt ? und im schlimmsten Fall drohen weltweite Rohstoffkriege.

Im Gegensatz zu China, das dieser Problematik höchste Priorität eingeräumt hat, haben die USA unsinnige Kriege geführt und kostbare Zeit verloren. Daher bleibe nur noch ein schmales Zeitfenster zum Handeln. Um die Brisanz herauszustellen, greifen Leeb und Dorsey zu einem martialischen Vokabular wie "eine Art Krieg führen" oder "Kampf um Leben und Tod". Dabei streben die Autoren aber ausdrücklich kein China-Bashing an, auch wenn der reißerische deutsche Titel etwas anderes suggeriert. Im englischen Original heißt das Buch auch ?Red Alert? (Alarmstufe Rot). Vielmehr halten sie Chinas Vorgehen für völlig legitim und wollen die westlichen, das heißt speziell die amerikanischen, Entscheidungsträger auf ihre eklatanten Versäumnisse in diesem Bereich hinweisen. Eine Blaupause, wie eine strategisch adäquate Positionierung im Rahmen der Ressourcenkonkurrenz aussehen könnte, haben freilich auch sie nicht in petto.

Es mag sein, dass die Autoren aus einem pekuniären Eigeninteresse heraus zu einer unangemessenen Übertreibung der Problematik tendieren. Allerdings können sie ihre Projektionen mit allerlei Zahlenwerk und Detailinformationen plausibel untermauern. Möglicherweise liegt hier ja wirklich die Achillesferse des Westens im globalen Wettbewerb. Wollen wir hoffen, dass die im Buch beschriebenen Defizite nicht tatsächlich systembedingt sind.

Buchdaten

Buchtitel - Die gelbe Gefahr
Buchautor - Stephen Leeb / Gregory Dorsey
Verlag - Finanzbuch Verlag
Ort und Jahr - München, 2013
ISBN - 978-3-89879-703-0
Preis - € 24,99





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