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Datum: 2023-09-11

Asien Kurier  2/2009 vom 1. Februar 2009

China - Warnung vor Betrug auf China-Art

Von der gtai in K�ln.

Auch in Zeiten wirtschaftlicher Flaute sollte nicht bei jedem Angebot zugegriffen werden. Betr�gereien auf chinesische Art haben derzeit Konjunktur. So sollte gerade jetzt gelten: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es vermutlich auch nicht wahr.
Ein s�ddeutsches Unternehmen wurde vor wenigen Wochen per Email durch ein in Kunming - einer Stadt im S�dwesten Chinas - ans�ssiges Unternehmen aufgefordert, ein Angebot zum Verkauf von Waren im Wert von fast einer Million Euro abzugeben. Als Reaktion auf das entsprechende Angebot �bersandte die chinesische Seite einen Kaufvertrag, der vom Anwalt der deutschen Partei auf Herz und Nieren gepr�ft und �berarbeitet wurde. Angesichts des Auftragsvolumens lie� die deutsche Seite das chinesische Unternehmen durchleuchten. Allerdings konnten kaum stichhaltige Informationen ermittelt werden, weil der unter �Import/Export� firmierende K�ufer erst seit weniger als einem Jahr auf dem Markt war. Nach Erhalt des �berarbeiteten Vertrages lud die chinesische Partei den avisierten deutschen Verk�ufer kurzfristig ein, nach Kunming zu kommen, um den Vertrag zu unterzeichnen und notariell beglaubigen zu lassen. Der Verweis auf eine notarielle Beglaubigung eines einfachen, wenn auch wertm��ig bedeutenden Kaufvertrages lie� den Verk�ufer aufhorchen. Bei Nachforschungen dr�ngte sich der starke Verdacht auf, dem sogenannten �Chinese Scam�, dem �Betrug auf China-Art�, aufgesessen zu sein. Auf einen Besuch in China wurde daraufhin verzichtet. Der Preis: drei stornierte Hin- und R�ckfl�ge nach China, Kosten f�r den Anwalt und nicht unerheblicher Aufwand und Energie f�r ein von Beginn an gescheitertes Projekt.
Dank des gesunden Misstrauens der deutschen Firma h�tten die Kosten jedoch wesentlich h�her ausfallen k�nnen. So w�ren bei einer Reise nach China noch dazu nicht unerhebliche Aufwendungen f�r Unterkunft, Geschenke in Erwartung eines bedeutenden Vertragsschlusses, Essenseinladungen und eine �berfl�ssige notarielle Beglaubigung angefallen. Als Lohn f�r all die M�he h�tte das deutsche Unternehmen einen v�llig wertlosen Vertrag in den H�nden gehalten; typischerweise l�sst die chinesische Seite nach Vertragsschluss nichts mehr von sich h�ren, von einer Vertragserf�llung kann keine Rede mehr sein.
Die amerikanische staatliche Exportf�rdergesellschaft �Buy USA� gibt folgende Hinweise, woran man einen �Betrug auf China-Art� erkennen kann:
- Die Kontaktaufnahme des chinesischen Unternehmens erfolgt �ber das Internet, typischerweise mittels Email;
- das Unternehmen f�hrt �Import/Export� im Unternehmensnamen; ist selbst also nicht im Bereich Produktion t�tig;
- das Gesch�ft soll einen au�ergew�hnlich gro�en Umfang haben;
- typischerweise verlangt die chinesische Seite, dass hochrangige Unternehmensvertreter sofort nach China reisen, um den Vertrag pers�nlich zu unterzeichnen;
- es wird bereits vor Reiseantritt um Geld gebeten, um die anfallenden Kosten des Besuches in China begleichen zu k�nnen oder um wichtige gesch�ftliche Beziehungen zu beleben, deutlich gesagt: Beamte zu bestechen; diese Anfragen werden w�hrend des Besuches wiederholt;
- das chinesische Unternehmen ist erst kurze Zeit auf dem Markt;
- die Firma kann keine �berpr�fbaren Referenzen vorweisen.
Sollte ein Unternehmen mit einem Vertragspartner, der den oben genannten Kriterien entspricht, Kontakt haben, ist h�chste Vorsicht geboten. Bei Fragen k�nnen unter anderem das Ausw�rtige Amt oder die Auslandshandelskammern vor Ort Hilfestellung leisten. (gtai)

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Tel.: 86 10 6590 0926
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Frau Sonja M�ller
Darmstadt und Frankfurt
Tel.: 49 151 1263 9986
Fax: 49 69 2197 1541
Email: [email protected]