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Asien Kurier  7/2011 vom 1. Juli 2011
Asien

Versicherungsfragen für Expats und Entsandte

Eine Reisekrankenversicherung ist nicht genug

Von Daniel Müller in Berlin

Das Leben ist voller Unwägbarkeiten. Ein angemessener Versicherungsschutz ist deshalb eine sinnvolle Sache. Aber was kann im Ausland als adäquate Absicherung gelten? Welche Besonderheiten und Fallstricke gilt es hierbei zu beachten? Asien Kurier hat mit Sven Janßen, dem Geschäftsführer der Hofmann Versicherungsvermittlungs GmbH über den Nutzen und die Spezifika von Auslandsversicherungen gesprochen.

Sven Janßen, dem Gesch�ftsführer der Hofmann Versicherungsvermittlungs GmbH
Foto: privat

Asien Kurier:  Herr Janßen, gegen welche Risiken sollte man sich mindestens absichern, wenn man im Ausland lebt und arbeitet? Welche typischen Missverständnisse und Versäumnisse bestehen da auf Kundenseite?

Sven Janßen:  Noch vor der Ausreise sollte bei Arbeitnehmern der rechtliche Status geklärt werden, also ob sich diese im Rahmen eines echten Entsendungsvertrages, der sich gerade bei Personen mit einer Aufenthaltsdauer im Ausland von bis zu fünf Jahren anbietet oder im Rahmen eines Entsendevertrages ohne Ausstrahlung bzw. mit lokalem Arbeitsvertrag ins Ausland begeben. Im ersten Fall brauchen sich die Mitarbeiter nicht unbedingt um das Thema Versicherungen zu kümmern, da das deutsche System / die Sozialversicherungspflicht weiter greift / ausstrahlt. Alle anderen Personen sollten sich rechtzeitig vor Ausreise dem Thema Krankenversicherung widmen. Hier glauben viele mit einer einfachen Reisekrankenversicherung pendeln zu können oder dass sie jederzeit auch aus dem Ausland Absicherungen abschließen können.

Asien Kurier:  Welche Versicherungsfacetten gilt es im Einzelnen zu berücksichtigen?

Sven Janßen:  Seit 2006 haben Personen, die ins Ausland gehen, die Möglichkeit, die freiwillige Arbeitslosenversicherung in Deutschland zu beantragen, wobei dieses Recht auch an starre Fristen gebunden ist. Auch sollte eine ausreichende Berufsunfähigkeitsrente vorhanden sein, da diese als Einkommenssicherung dient. Weitere Bereiche sind von der jeweiligen Einsatz- und Familiensituation abhängig.

Asien Kurier:  Gibt es dabei einen Unterschied zwischen kurzfristigen und eher langfristigen Aufenthalten?

Sven Janßen:  Ja, da in der Regel der Versicherungsschutz bis zu drei Jahren auch im außereuropäischen Ausland über deutsche Policen z. B. Unfall / Haftpflicht mit abgedeckt ist. Darüber hinaus müssen aber oft neue Lösungen geschaffen werden. In der Krankenversicherung gibt es ebenfalls Tarife, die für das Ausland im Rahmen von sehr kostengünstigen Absicherungen auf Zeiträume von 5, 6 und 10 Jahren begrenzt sind.

Asien Kurier:  Inwieweit sollte ein möglicher Arbeitgeber beim Versicherungsschutz einbezogen werden? Gibt es Versicherungen in Asien, die Arbeitgeber/Auftraggeber auf jeden Fall gesetzlich verbindlich übernehmen müssen?

Sven Janßen:  Im Rahmen eines echten Entsendevertrages haftet der Arbeitgeber gemäß §17 V SGB für alle für den Mitarbeiter und seine mitreisenden Familienangehörigen im Ausland anfallenden Gesundheitskosten. Von daher ist der Arbeitgeber gut beraten, in Ergänzung zur gesetzlichen Grundversorgung zu Gunsten des Mitarbeiters eine sogenannte Differenzkostenversicherung für nicht gedeckte Kosten einzurichten. Ferner sollte ein Arbeitgeber bei Entsendeverträgen ohne Ausstrahlung oder bei lokalen Arbeitsverträgen im Rahmen seiner Fürsorgepflicht darauf achten, dass privat zu tätigende Absicherungsformen wenigstens den Sicherheitsstandard der deutschen Sozialversicherung erfüllen.

Asien Kurier:  Gibt es Besonderheiten, die im Zusammenhang mit der beruflichen Position eines Versicherungsnehmers stehen? Was ist mit der Familie?

Sven Janßen:  Je höher die Position / das Einkommen, je höher ist in der Regel auch der Lebensstandard, den es abzusichern gilt. Hängt das Wohl der Familie rein vom Ernährer ab, so sollte z. B. durch eine ausreichende Risikolebensversicherung die Familie abgesichert werden.

Asien Kurier:  Inwiefern bedarf es einer Abstimmung mit den Versicherungen im Herkunftsland?

Sven Janßen:  Unabhängig von Werbeversprechen einzelner Versicherungsgesellschaften sollte bei schon bestehenden deutschen Verträgen, insbesondere im Bereich Unfall- und Haftpflichtversicherung, im Vorfeld die schriftliche Bestätigung der zeitlich unbefristeten Auslandsgültigkeit eingeholt werden. Gleiches gilt auch bei bestehenden deutschen privaten Inlandskrankenversicherungen, die über die Musterbedingungen hinaus den begrenzten außereuropäischen Versicherungsschutz ausdehnen können. Wichtig ist, dass immer schriftliche Bestätigungen vorliegen.

Asien Kurier:  Existieren länderspezifische Problem- und Gefährdungslagen, gegen die man versicherungsmäßig gewappnet sein sollte?

Sven Janßen:  Für Personen, die aus dem recht geordneten Deutschland kommen, stellt Asien / China immer eine höhere Gefahrenlage dar, sei es nun angesichts der teilweise gefährlichen Verkehrslage oder auch aufgrund der vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, die, ist man einmal in der Region, auch genutzt werden.

Asien Kurier:  Welche asiatischen Länder gelten als besonders heikel?

Sven Janßen:  Je nach Region / Einsatzgebiet können die Wege zu einer guten medizinischen Versorgung recht weit ausfallen. Ferner werden Behandlungen vielfach erst überhaupt begonnen, wenn die Bezahlung durch Vorlage einer Kostenzusage oder einer Kreditkarte im Vorfeld sichergestellt ist. Hinzu kommt, dass in einigen Metropolen wie z. B. Shanghai, Peking, Hong Kong oder Singapur die Kosten im medizinischen Sektor, insbesondere in den von Expats bevorzugten Krankenhäusern geradezu explodieren. Aus Sicht der Versicherer sind diejenigen Regionen schwerer zu beurteilen, die politisch instabil sind oder auch die, bei denen aufgrund der Infrastruktur eine medizinische Betreuung nicht unmittelbar sichergestellt werden kann wie z. B. Indonesien.

Asien Kurier:  Arbeiten Sie mit anderen Versicherungsunternehmen zusammen?

Sven Janßen:  Unser Angebotsbereich umfasst angesichts der überwiegend deutschen Klientel auch alle gängigen deutschen Versicherer sowie im Kranken- und Lebensversicherungsbereich auch internationale Versicherer. Generell versuchen wir mit unserer Auswahl den Anspruch der �richtigen und langfristig sicheren Absicherung� zu erfüllen.

Zufriedene Expats: Gäste im deutschen Restaurant "Bei Otto" in Bangkok
Foto: Ralph Rieth

Asien Kurier:  Welche Probleme kann es vor Ort bei der Durchsetzung von Ansprüchen geben?

Sven Janßen:  Bisher sind uns aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Kunden, Versicherern und unserem Büro hier noch keine ernsthaften Probleme bekannt geworden. Im Krankenversicherungsbereich verfügen die Versicherer über internationale Organisationen, die sich ggf. mit einschalten, wenn die direkte Kostenzusage durch den Versicherer nicht ausreichend ist. Im Sachversicherungsbereich werden Schadensmeldungen / Ansprüche auf elektronischem Wege eingereicht und können so in Absprache mit den Versicherern auch kurzfristig abgewickelt werden.

Asien Kurier:  Wie versuchen Sie Ihre Klienten zu unterstützen, welchen Service bieten Sie an?

Sven Janßen:  Unser Büro ist fast immer per Email oder Telefon zu erreichen, größere Städte in Südostasien und China werden von uns regelmäßig, d. h. 1 bis 2 mal pro Jahr aufgesucht, um durch den persönlichen Kontakt bedarfsgerecht weiterhelfen zu können. Wir verstehen uns als Dienstleister mit hohem Servicegedanken, der den Kunden auch bei Fragen oder im Schadensfall unmittelbar weiter hilft; so versuchen wir eingehende Emails innerhalb von zwei Tagen zu beantworten. Unsere Domäne ist nicht der anonymisierte Umgang mit Kunden oder der Abschluss über das Internet, sondern der regelmäßige persönliche Kontakt und die Betreuung vor Ort.

Asien Kurier:  Wie kalkulieren Sie angesichts des komplexen Umfeldes in den verschiedenen Ländern die Höhe der Prämien?

Sven Janßen:  Durch unsere seit gut 30 Jahren bestehende Erfahrung und dem Aufbau eigener Statistiken, konnten wir mit deutschen Versicherern Sonderabsprachen über alle Zweige des Versicherungswesens im Sinne unserer Kunden treffen. Diese versetzen uns in die Lage, in nahezu allen Regionen normal- oder rabattierte Konditionen aufgrund bestehender Gruppenverträge anbieten zu können.

Adressen

Hofmann Versicherungsvermittlungs GmbH
Sven Janßen
Ulmenstr. 98
40476 Düsseldorf
Tel. +49 211 16665-12
Fax: +49 211 16665-25
Mobil: +49 172 2392131
Email: [email protected]
Web: www.Hofmann-Vers.de





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